14. Oktober 2019

Testbericht „DJI Osmo Mobile 3“

DJI Osmo Mobile 3

Günstiges, kompaktes und leistungsstarkes Smartphone-Gimbal

Endlich ein Gimbal mit der Möglichkeit, ein externes Mikrofon für das Smartphone anzuschließen – und endlich ein Gimbal mit leistungsstarken Motoren: Die dritte Generation des Osmo Mobile ist eine sinnvolle Weiterentwicklung und ein fast perfekter Begleiter für unterwegs.

Nach ein paar Wochen Praxiseinsatz fasse ich meinen Eindruck in einem kurzen Testbericht zusammen.

Falt- drehbar und programmierbar

Die offensichtlichste Weiterentwicklung gegenüber den Vorgängermodellen ist, dass das DJI Osmo Mobile 3 jetzt zusammenklappbar ist und so platzsparend transportiert werden kann. Mitgeliefert wird eine kleine Aufbewahrungstasche, eine Handschlaufe und ein USB-C-Ladekabel. Der Akku ist nicht austauschbar, soll laut Hersteller aber bis zu 15 Stunden durchhalten.

Wenn man für 20 Euro mehr (also 129 Euro insgesamt) direkt das Combo-Paket kauft, wird ein kleines robustes Transportetui und ein Tischstativ mitgeliefert, das man gleichzeitig als verlängerten Stativgriff nutzen kann.

Mit einem Klick kann man schnell zwischen horizontalem und vertikalem Bildformat wechseln. So kann man Videos sowohl im Quer- als auch im Hochformat aufnehmen.

Die Zusatzfunktionen Motion Timeplapse und Story-Modus, die in der DJI App „Mimo“ zur Verfügung stehen, sind intuitiv und einfach zu bedienen. Mit der Funktion „Motion Timelapse“ kann das Gimbal eine vorher vom Nutzer definierte Route in einer individuell definierten Zeit abfahren und als Ergebnis ein bewegtes Zeitraffer-Video erzeugt.

Der Story-Modus liefert mit vorgegebenen Bewegungsvorlagen und dazugehöriger Musik schnell beeindrucke und dynamische Ergebnisse für Social Media. Hier muss man vorher nicht individuell Bewegungen programmieren, sondern einfach eine Vorlage auswählen. Leider ist bei Export der fertige Videos durch die Vorlagen aber immer ein störendes DJI Wasserzeichen im Bild.

Sehr praktisch ist auch die Tracking-Funktion in der „Mimo“-App. So kann man beispielsweise im Selfie-Modus das Gimbal auf ein Gesicht tracken, indem man eine entsprechende Markierung setzt. Die App erkennt dann das Gesicht und verfolgt es automatisch bei allen Bewegungen. Das ist praktisch für dynamische Statement- und Moderationspassagen und funktioniert bei durchschnittlich schnellen Bewegungen sehr gut.

Externes Mikrofon anschließbar

Mit entsprechenden Adaptern kann man jetzt auch bei aktiver Stabilisierung ein externes Mikrofon an das Smartphone anschließen und so direkt das Audiosignal mit aufzeichnen. Mich hat die Kombination mit der Funkstrecke Rode Wireless Go überzeugt oder mit dem Rode VideoMicro. Hier muss man allerdings darauf achten, dass das TRRS-Kabel nicht zu sehr am Smartphone ,zerrt‘, weil das Bild sonst nicht gerade aufgenommen wird und eine Stabilisierung verhindert wird.

Insgesamt ist die Steuerung mit Handbewegungen oder mit dem Joystick horizontal oder vertikal möglich. Nach einer kurzen Einarbeitungszeit kann man recht kontrolliert Kamerabewegungen durchführen. In der DJI App „Mimo“ kann man diese Steuerung aber auch noch anpassen und zwischen den Folgemodi „Folgt mit Schwenken“, „Neigeachse sperren“ oder „FPV“ wählen.

Die 3-Achsen-Motoren sind jetzt stärker als bei den ersten beiden DJI Osmo Generationen und können das zusätzliche Gewicht von Aufstecklinsen wie beispielsweise die von dem Hersteller „moment“ ausgleichen.

Die Stabilisierung funktioniert größtenteils zuverlässig, kommt aber bei zu schnellen Bewegungen und zu viel Gewicht an ihre Grenzen.

Preis

ca. 109 Euro oder 129 (mit Tischstativ)

Bewertung

Für einen recht günstigen Preis bekommt man mit dem DJI Osmo Mobile 3 ein praktisches Gimbal, das in den Grundfunktionen Bewegungen gut ausgleicht und schnell reagiert. Kamerafahren lassen sich hiermit sehr gut umsetzen. Wenn man gleichzeitig mit Mikrofon und Aufstecklinse arbeiten will, dauert die Kalibrierung ein bisschen länger und teilweise klappt es bei zu viel Gewicht dann auch gar nicht. Dass aber grundsätzlich Platz für einen Mikrofonanschluss ist, macht dieses Gimbal schon zu einem wichtigen Werkzeug in der mobilen Smartphone-Videoproduktion.

4 Kommentare

  1. Stefan 3. März 2021 at 21:16 - Reply

    Hallo Jens, danke für die Erläuterungen. Thema externes Mikrofon: Funktioniert eine Rode Wireless Go auch an einem Android Smartphone? Besten Dank.

    • Jens 3. März 2021 at 22:42 - Reply

      Hallo Stefan, vielen Dank für deine Frage. Ja, die Funkstrecke Rode Wireless Go funktioniert auch mit einem Android-Smartphone. Mit dem Anschlusskabel Rode SC7 kann man den Empfänger der Funkstrecke per Klinkenstecker am Smartphone anschließen. Beste Grüße und viel Erfolg, Jens

  2. Casey 23. Mai 2022 at 15:48 - Reply

    Hallo Jens,
    hast du einen Link für den Mikrofon-Adapter? Ich besitze das Rode VideoMic Me und weiß aktuell nicht, wie ich das Mikro an den DJI3 anbringen kann.
    Vielen Dank und LG Casey

    • Jens 23. Mai 2022 at 16:12 - Reply

      Hallo Casey,
      danke für deine Nachricht. Ich hatte in diesem Fall den Adapter Rode SC7 genutzt: https://rode.com/de/accessories/adaptors-cables/sc7 und den Apple Lightning auf 3,5 mm-Klinken-Adapter.
      Das VideoMic Me, von dem du gesprochen hast, wird doch direkt an das Smartphone angeschlossen, oder? Inwiefern benötigst du dafür einen Adapter? Beste Grüße, Jens

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